Frank Opper

Vor der Haustür

Vor der Haustür

Sie kommen jedes Jahr wieder, und jedes Jahr rätseln wir, wieviele es diesmal werden. Seit heute wissen wir: es sind fünf.

Aber erst einmal ein paar Jahre zurück: Als wir vor einigen Jahren unser Haus bezogen, war in der Ecke des Vordachs vor der Haustür ein Vogelnest. Wir waren schon ziemlich gespannt, ob und wer denn da einziehen würde. Im nächsten Frühjahr war es dann soweit: ein Rotschwänzchenpaar begann das Nest zu renovieren und zu brüten. Einige Wochen später war der Nachwuchs da.

Die Rotschwänzchen kommen jedes Jahr wieder. Das Nest muss dann mal mehr, mal weniger hergerichtet werden. Anschließend sitzt die Rotschwänzchenmutter auf den Eiern und brütet sie aus; egal, was ringsherum passiert. Ob wir im Vorgarten frühstücken, ob die Haustür offensteht und Bodo laut bellend nach draußen rennt: durch nichts lässt sich das Rotschwänzchen aus der Ruhe bringen.

Irgendwann hören wir dann ein leises, ganz verhaltenes Zwitschern vor der Haustür. Dann wissen wir, dass sie geschlüpft sind. Jedes Jahr werden vier oder fünf Vögelchen großgezogen. Sie machen einen Heidenlärm, wenn ihre Mutter kommt und sie mit leckeren Würmern, Insekten und anderem Kleingetier großfüttert. Das Ganze dauert dann so zwei bis drei Wochen, in denen es immer lauter und enger wird im Nest.

Irgendwann wird es dann wieder still. Dann sind sie flügge geworden, und wir können sie noch einige Tage sehen und vor allem hören, wenn sie in der Umgebung Flugübungen durchführen. Bevor sie dann endgültig losziehen in die große weite Welt.

Viel Glück! Und Tschüss bis nächstes Jahr!

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